Ziele
Extrazelluläre Vesikel sind kleinste Zellteile, die früher als Abfall der Zelle betrachtet wurden, heute aber als Kommunikationssysteme zwischen Zellen, Geweben und Organismen verstanden werden. Vesikel, als mögliche Träger für Wirkstoffe, könnten diese Wirkstoffe punktgenau dort im Körper anliefern, wo sie benötigt werden. Das EV-TT Transferzentrum arbeitet mit Partnern aus dem Salzburger Wirtschaftsraum zusammen, denn die Vesikel und ihre Wirkstoffe sollen am einfachsten mit herkömmlichen Lebensmitteln aufgenommen werden. Um eine Therapieentwicklung für das rasch wachsende Feld der Arzneimittel für neuartige Therapien (ATMP) sinnvoll und kosteneffizient zu gestalten ist es notwendig, dass Arzneimittel bestmöglich zu charakterisieren um Sicherheit, Dosierung und Effizienz zu gewährleisten. Dazu bedarf es der Entwicklung entsprechender Prozesse für die Herstellung und Qualitätskontrolle. Im Gegensatz zu traditionellen Arzneimitteln, kann die pharmazeutische Industrie für zellbasierte Arzneimittel noch nicht auf einen ausreichenden Erfahrungsschatz zurückgreifen. Besonders im Bereich der extrazellulären Vesikel eilen die Neuentwicklungen den derzeitigen technologischen Möglichkeiten der Charakterisierung voraus, wodurch analytische Technologien zu einem limitierenden Faktor in der Entwicklung und klinischen Prüfung neuer therapeutischer Präparate werden.
Das EV-TT Transferzentrum setzt sich als Ziel, neue analytische Technologien für den therapeutischen Einsatz von extrazellulären Vesikeln zu entwickeln. Innerhalb dieser Zielsetzung liegt der Schwerpunkt der anwendungsorientierten transdisziplinären Grundlagenforschung, einerseits in der Regenerativen Medizin mit dem Fokus auf die Unterstützung von Heilungsvorgängen und andererseits im Bereich der Wirkstoffverabreichung (drug delivery). Erklärtes Ziel des EV-TT Zentrums ist zum einen der Transfer transdisziplinärer Forschungsergebnisse zwischen Forschungspartnern und zum anderen der Transfer anwendungsorientierter Forschungsergebnisse in die Industrie sowie die Initiierung gemeinsamer Forschungs- und Entwicklungsprojekte in Salzburg. Langfristig soll das EV-TT Transferzentrum in Salzburg als Kooperation zwischen Paracelsus Medizinischer Privatuniversität (PMU), Paris Lodron Universität Salzburg (PLUS) und dem Universitätsklinikum (SALK), durch die Bündelung der regionalen Forschungskompetenz zu einem internationalen Referenz- und Kompetenzzentrum für revolutionäre und innovative Therapien etabliert werden und somit Salzburg als Wissenschafts-, Technologie und pharmazeutischen Herstellungsort profilieren.