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2 Mio Euro für Mikroskop

Der Projektantrag BioMat-TEM mit dem Gesamtvolumen von 1,948 Mio € im Rahmen der Infrastrukturförderung der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) wurde bewilligt.

Einer Salzburger ForscherInnengruppe unter der Leitung der Materialwissenschaftlerin Simone Pokrant ist es gelungen, eine Infrastrukturförderung der FFG (Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft) in Höhe von rund 2 Mio Euro einzuwerben. Es ist das erste Projekt dieser Art, das die Universität Salzburg für sich verbuchen konnte. Die Mittel werden für die Aufrüstung eines hochauflösenden Transmissionselektronenmikroskops (TEM) verwendet. Damit eröffnen sich für die WissenschaftlerInnen zahlreiche neue Forschungsmöglichkeiten, unter anderem zur erneuerbaren Energie auf Wasserstoffbasis. Projektstart ist der 1. April 2021. [weiter zum Beitrag]

In der Biologie benötigt Professorin Nicole Meisner-Kober das hochauflösende TEM für ihre Arbeit an extrazellulären Vesikel (EV). Dabei handelt es sich um winzige, nur etwa 100 Nanometer große Partikel, die von allen Zellen an die Umgebung abgegeben werden. Die Vesikel transportieren biologisch aktive Moleküle zwischen Zellen und Geweben im Körper. "Eine Nutzung der körpereigenen Vesikel als Nanotransporter für pharmazeutische Wirkstoffe würde einen Durchbruch in der modernen Arzneimittelentwicklung ermöglichen", betont Meisner-Kober. Dies könne beispielsweise durch eine zielgerichtete Verabreichung von Chemotherapeutika in einen Tumor geschehen oder die Möglichkeit, neuartige Wirkstoffklassen wie etwa RNA Therapeutika zu verabreichen, so Meisner-Kober weiter. Dies ist eines der Forschungsthemen, das seit 2018 in Salzburg durch eine Allianz zwischen PLUS (Paris Lodron Universität Salzburg), PMU (Paracelsus Medizinische Privatuniversität) und SALK (Salzburger Landeskliniken) als international kompetitives Forschungszentrum zur Entwicklung von Vesikel-Therapien etabliert wurde. Da diese Vesikel – ähnlich wie das SARS-CoV2 Virus - kleiner als die Lichtbeugungsgrenze sind, können sie nur mithilfe von hochauflösender Elektronenmikroskopie sichtbar gemacht werden. Und dies ist nur durch die Aufrüstung des bestehenden Elektronenmikroskops möglich.