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Foto: PMU

Forschungserfolg mit Stammzellen: "Rezept" für die Hautregeneration

Wichtige Erkenntnisse für die Regeneration der Haut gewann jetzt eine Forschungs-Gruppe rund um Erstautorin Patricia Ebner-Peking und Prof. Dirk Strunk vom Institut für Experimentelle und Klinische Zelltherapie: Stamm- und Vorläuferzellen können sich selbst zu mikroskopisch kleinen Zellgruppen, sogenannten Organoiden, zusammensetzen und so auch die Regeneration von Gewebe beeinflussen.

„Es geht um Situationen, wo Haut großflächig verletzt oder krank ist“, erklärt Prof. Strunk. Verbrennungen, Tumor-Operationen mit größeren Hautverlusten oder auch die brüchige Haut bei der Schmetterlingskrankheit (Epidermolysis bullosa) sind mögliche Anwendungsgebiete. Am Beginn der Arbeit stand die Frage nach den besten Bedingungen für eine optimale Hautvermehrung. Bekannt ist, dass Blutplättchen neben Gerinnungwirkung auch regenerative Fähigkeiten haben. Ausgangslage war, dass Hautvorläuferzellen mit einem Thrombozytenlysat (Flüssigkeit aus Blutplättchen) vermischt wurden. Verwendet wurden spezielle Reagenzgläser, wo sich die Zellen nicht anhaften können. „Normalerweise würde man ein blindes Durcheinander vermuten“, so Prof. Strunk. Bereits nach wenigen Stunden begannen die Zellen aber, sich selbst zu organisieren. Hornhautzellen lagerten sich schließlich an der Oberfläche ab.

Es gibt dafür zwei Anwendungsfelder: Einerseits bildet sich unter diesen Bedingungen im Labor ein neuartiger Typ von mikroskopisch kleine Organeinheiten, sogenannten Organoiden, aus, was für das Testen von Medikamenten neue Möglichkeiten eröffnet. Tierversuche für die Forschung könnten so weiter reduziert werden. Außerdem: Auf Hautwunden führe das Zellgemisch zu einer schichtartigen und großflächigen Zellregeneration, so die Forscher der Paracelsus Universität. Erschienen ist die Publikation im Journal Theranostics.

 

 

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